Sanierputz

Putz sanieren kann so einfach sein

Der erste Sanierputz wurde 1975 angeboten. Im Vergleich zu anderen Putzen ist der Sanierputz noch relativ jung. Mittlerweile hat er sich bewährt.  

Sanierputze wirken der Zersetzung von Mauerwerk entgegen, das durch Feuchtigkeit und Salze angegriffen ist. Der Putz alleine kann den Zerstörungsprozess aber nicht stoppen, wenn nicht zuvor die Ursache für die Durchfeuchtung erkannt und abgestellt wurde. Erst danach macht es Sinn, die Trockenlegung der geschädigten Wände mithilfe von Sanierputzen zu unterstützen.

Bei feuchten Wänden ist erst einmal eine genaue Mauerwerksanalyse gefragt. Hat man herausgefunden, woher das Wasser kommt, gilt es zunächst, das Mauerwerk durch geeignete bauliche Maßnahmen so zu schützen, dass eine weitere Durchfeuchtung gestoppt wird. Das können etwa Horizontalsperren oder Vertikalabdichtungen sein. Dann erst ist der Moment gekommen, über den Einsatz eines Sanierputzes nachzudenken.

Wie kommt das Salz in die Mauer?

Feuchte Wände sind oft durch Salzkristallausblühungen an der Oberfläche zu erkennen. Die Feuchtigkeit und das Salz treten also gemeinsam auf. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Mineralsalze, die im Mauermörtel gebunden waren, bevor sie durch das Wasser gelöst wurden. Bei aufsteigender Feuchtigkeit in der Wand kann es sich auch um Salze aus dem Erdreich rund um das Gebäudefundament handeln.

Wasser im Mauerwerk ist für sich genommen schon ein Problem: Es drohen nicht nur hässliche Flecken an der Oberfläche, sondern auch ein muffiges Raumklima, Schimmelpilzbildung und eine Verschlechterung des Wärmedämmverhaltens der Wand. Durch das Salz wird die Sache aber noch schlimmer. Wenn das Wasser im Bereich der Wandoberfläche verdunstet, kristallisiert das Salz, wodurch es oft zum Abplatzen von Putz und Farben kommt. Wird die Durchfeuchtung nicht gestoppt, so kommt es im Laufe der Zeit zu einer immer stärkeren Zersetzung des Mauerwerks.

Außerdem hat Salz noch zwei andere problematische Eigenschaften. Einerseits wirkt es hygroskopisch. Es zieht also permanent weitere Feuchtigkeit aus der Umgebung des Mauerwerks an, zum Beispiel aus der Luft. Andererseits verengen Salzkristalle die Poren im Mauerwerk und behindern dadurch die natürliche Austrocknung.

So wirken Sanierputze

Das Problem bei feuchten Wänden ist also nicht nur das Wasser, sondern die Kombination von Wasser und Salz. Das Gute: Mit Sanierputzen lässt sich gegen beide Gefahren etwas ausrichten.  

Sanierputze sind ein geeignetes Mittel, um feuchte- und salzbedingte Putzschäden zu bekämpfen. Salze im Mauerwerk lösen sich im Wasser und können so über die Kapillaren an die Oberfläche transportiert werden. Kommt es zur Verdunstung des Wassers, kristallisieren die Salze. Es entstehen häufig Ausblühungen, und mit der Kristallisation geht zudem eine Volumenveränderung einher, die Spannungen erzeugt. Bei zu hohen Spannungen werden Beschichtungen und Putze auf längere Zeit zerstört.  

Wenn kein Putzmaterial mehr vorhanden ist, greifen die Salze auch das Mauerwerk an. Besonders bei Baudenkmälern ist dies problematisch, wenn historische Substanz unwiederbringlich zerstört wird. Die für das Bauwerk schädlichen Salze, meist Sulfat-, Chlorid- und Nitratverbindungen, erhöhen zusätzlich den Feuchtegehalt im Bauwerk durch hygroskopische Effekte. Dadurch steigt auch die Gefahr für Frostschäden.  

Da es sehr schwer ist, ein Mauerwerk komplett zu entsalzen und zu entfeuchten, bedienen sich Sanierputze einer anderen Wirkungsweise. Die hohe Porosität gibt den Salzen Raum, um schadfrei auszukristallisieren. Die Verdunstungs- und Salzablagerungszone wird also von der Putzoberfläche in den Querschnitt des Sanierputzes verlagert. Somit sind von außen keine Ausblühungen zu sehen und Schäden können langfristig vermieden werden. Durch hydrophobe (wasserabweisende) Zusatzmittel wird die kapillare Leitfähigkeit des Putzes stark reduziert, und so wird gewährleistet, dass die Salzlösungen nicht an die Putzoberfläche gelangen können. Trotzdem kann Feuchte in Form von Wasserdampf durch die hohe Porosität entweichen.  

Verarbeitung

Sanierputzsysteme bestehen in der Regel aus vier Schichten: Vorspritzmörtel, Porengrundputz, der eigentliche Sanierputz und ein Oberputz für die Oberflächengestaltung. Doch zunächst gibt es noch ein paar Vorarbeiten. Als erstes werden die alten Putzschichten komplett entfernt. Dann kratzt man die Fugen des Mauerwerks etwa 2 cm tief aus und verschließt sie anschließend mit dem Sanierputz.

Erst danach wird der Vorspritzmörtel, seinem Namen entsprechend per „Spritzbewurf“, an die Wand gebracht. Dieser muss ein bis drei Tage trocknen, bevor der nächste Arbeitsschritt beginnen kann. Der Vorspritzmörtel wird nicht als durchgehende Putzschicht aufgebracht, sondern es handelt sich tatsächlich nur um einen „Bewurf“, mit einem Deckungsgrad von etwa 50 %. Dadurch soll eine griffigere Oberfläche für die nächste Schicht geschaffen werden.

Bei Mauerwerk mit hoher Salzbelastung ist das der so genannte Porengrundputz. Das ist eine zusätzliche Schicht mit der Aufgabe der Salzspeicherung, die verhindern soll, dass zu viele Salze in den nachfolgenden Sanierputz gelangen. Es folgt der eigentliche Sanierputz, der mindestens 2 cm dick sein muss. Pro Millimeter Putz ist mit einer Trocknungszeit von etwa einem Tag zu rechnen. Erst dann erfolgt der letzte Schritt –  Bei Bedarf kann auf dem Sanierputz noch ein Oberputz und darauf ein (Farb-)Anstrich hergestellt werden.  

Es ist darauf zu achten, dass die relative Luftfeuchtigkeit unter 65 % liegt, damit der Sanierputz vernünftig austrocknen kann. Es kann sonst vor allem in Kellerräumen im Sommer dazu kommen, dass der Sanierputz erhärtet, aber nicht ausgetrocknet ist und dadurch die Hydrophobierung nicht richtig funktioniert. Dann können Salze an die Oberfläche gelangen und dort ausblühen, was der Sanierputz eigentlich verhindern sollte.  

Um den alten Putz fachgerecht und nachhaltig zu sanieren, unterstützen wir – die Stuckateur-Meister vom Maler zu allen Zeiten – Sie von der Beratung und Materialauswahl bis hin zur Umsetzung.  

Salz in der Suppe... ok...
...Salz in der Wand... ohweh!

Gut investiert... besonnen...
Geld in die Hand genommen...
...Keller saniert... Raum gewonnen!

Stuckateur zu allen Zeiten

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